Paula von Preradovic (1887-1951) gehört zu den bedeutendsten christlichen Dichterinnen Österreichs. An der Donau ist sie heute hauptsächlich als Autorin von Gedichten bekannt. Ihr verdankt die Zweite Republik den Text der Bundeshymne (Land der Berge, Land am Strome (1947)). Preradovic1 Prosa, die von manchen Literaturwissenschaftlern als »lyrisch« bezeichnet wird, umfasst u. a. drei Novellen, einen Roman, ein Tagebuch, Fragmente einer poetischen Autobiographie und einige journalistische Texte. Die vorliegende Arbeit über das christliche Weltbild in der Prosa der österreichischen Autorin stellt den Versuch dar, die Gesamtheit der in den fiktionalen, autobiographischen und publizistischen Texten vorhandenen christlich und humanistisch geprägten Vorstellungen, Ansichten, Auffassungen, Meinungen und Wertungen, die das Verständnis der Welt und der Gesellschaft, die Rolle des Menschen sowie den Sinn des Lebens zum Gegenstand haben, zu beschreiben. Sie setzt sich zum Ziel, die Einmaligkeit der epischen Werke der österreichischen Dichterin festzuhalten und ihr Schaffen in einem breiteren zeitgeschichtlichen Kontext darzustellen.
Michael Sobczak studierte 2004-2009 Germanistik an der Jagiellonen-Universität (Krakow), promovierte bei Prof. Dr. Maria Ktariska und arbeitet am Institut für Germanische Philologie der Jagiellonen--Universität. Sein Forschungsschwerpunkt ist die österreichische Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts.