Mit ihren am „Leitfaden des Leibes" orientierten Lektüren wendet sich diese Arbeit einem Phänomen zu, das eine zentrale Stelle im Schaffen Heinrich Heines behauptet und das bisher vor allem im Zusammenhang der vormärzlichen Debatte um die „Emanzipation des Fleisches" untersucht worden ist. Den vorliegenden Analysen liegt die Annahme zugrunde, dass die Präsenz der Körperthematik im komplexen (Euevre Heines mit dem Bedürfnis nach einer argumentativen Verteidigung der Sinnlichkeit nicht hinreichend erklärt ist. Diese Hypothese motiviert die Frage, welche semantische und kommunikative Qualität einer der prominentesten deutschen Autoren und Intellektuellen des 19. Jahrhunderts dem Körper auch unabhängig von besagter Kontroverse zugeschrieben hat. Die Frage, welches Wissen um den Körper des Menschen, welche Wahrnehmungsmuster, welche Körperbilder unddeutungen in Heines Texten begegnen, sucht die Autorin anhand des zeitgenössischen medizinischen Diskurses und überlieferter ikonographischer Muster zu beantworten. Katarzyna Jastal arbeitet am Germanistischen Institut der Jagellonen-Universität in Krakow. Ihre Forschungsschwerpunkte sind deutsche und österreichische Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts sowie die deutschsprachige Literatur der Bukowina.
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